Slowenien – 2020

Anfahrt

Auch dieses Jahr stand der jährliche Slowenienurlaub auf der Tagesordnung. Jedoch verkomplizierte sich die Einreise, aufgrund des Corona-Virus. Einreisen konnten wir nämlich nur über den Karawankentunnel, da Italien unter strengen Einreisebedingungen stand. So verlängerte sich die Anreise von den üblichen 5 Stunden auf anstrengende 8 Stunden. Touristisch betrachtet lohnte sich der längere Anreiseweg jedoch, da er uns an dem malerisch gelegenen Bleed See vorbei navigierte. Aufgrund der wenigen Touristen hatten wir den See für eine kurze Zeit nur für uns alleine. 

Gewässer - Eckdaten

Slowenien ist das größte Gebiet zum Fliegenfischen und ist auch als das europäische Fliegenfischer-Mekka bekannt. In der Region rund um Tolmin sind unzählige noch weitestgehend unberührte Flüsse: Hierzu zählen die Soča, Idrijca, Bača, Trebusica, Tolminka, Unica und die Sava Bohinjka.

Die Gewässer, welche in Areale eingeteilt sind, bestechen mit atemberaubender Schönheit und einem Artenreichtum, das man in anderen Teilen Europas vergeblich sucht. Durch den Erwerb einer Fischereilizenz stehen dem Fliegenfischer knapp 160 Kilometer Flusslauf zur freien Verfügung. Die Gebiete sind unterteilt in Kill- und No-Kill Zonen. Die Standardkarte kostet pro Tag zwischen 60-65 Euro. Die Gewässer bieten einem Fliegenfischer die einmalige Chance auf kapitale Fische zu denen auch Sloweniens Vorzeigefisch, die Mamorata-Forelle zählt! Die Angelkarten kann man mittlerweile auch Online kaufen, schaut beim Angel Club Tolmin vorbei.

Erfolgsfliegen

Slowenien 2020
Ein Einblick in die Schönheit der Bača: Nicht nur groß und tief sondern auch flach und strukturiert.

Zur Königsdisziplin des Fliegenfischen zählt natürlich die Fischerei mit der Trockenfliege. Bei dieser doch recht anspruchsvollen Fischerei entscheidet die richtige Wahl der Fliege über Erfolg und Misserfolg. Als sehr fängig erwiesen sich die „Red“- und „Green Spinner“-Fliege und vor allem schwarze Fliegen wie zum Beispiel die Black Caddis und kleine schwarze Ameisenimitationen. 

Falls die Wetterbedingungen und die daraus resultierenden höheren Wasserstände eine Trockenfliegenfischerei nicht zulassen, kann der Fliegenangler auf Streamer zurückgreifen. In den slowenischen Flüssen ist es wichtig seine Streamer schnell auf Tiefe zu bringen. Daher empfiehlt es sich besonders schwere Streamer zu fischen. Es erwiesen sich besonders schwarze mittelgroße Streamer und an schweren Sinkschnüren gefischte unbeschwerte Streamer in Naturfarben.

Fischvorkommen

Die Gegend rund um Tolmin besticht mit einem hervorragenden Fischvorkommen. Hierbei ist nicht nur die Anzahl sondern auch die durchschnittliche Größe hervorzuheben. Die Flüsse beherbergen größtenteils starke Regenbogenforellen, Marmorata-Forellen, Bachforellen und auch schöne Äschen.

Slowenien 2020
Immer wieder werden sehr große Regenbogenforellen gefangen!

How to Catch a Marble

Wenn man es auf den König der slowenischen Flüsse, die Marmorara-Forelle, abgesehen hat ist es wichtig ihr Verhalten zu kennen. Die Marmorara-Forelle ist extrem schreckhaft. Man fischt sie auf Sicht. Daher ist es essentiell sich ruhig zu verhalten und sich vorsichtig an sie heranzuschleichen. Oft steht sie in beruhigten Bereichen, hinter Steinen oder in Rückströmung des Flusses und wartet auf potentielle Nahrung. Marmorata-Forellen bis zu 50 Zentimeter fängt man überwiegend mit der Trockenfliege. Da sie extrem schreckhaft ist, ist ein extrem langes Vorfach nötig. Oftmals hat man nur einen Versuch diesen Fisch ans Band zu bekommen. Die kapitaleren Fänge verzeichnet man hauptsächlich auf große beschwerte Streamer welche mit einer schweren Sinkschnur gefischt werden. Die beste Zeit dafür bietet sich nach einem Gewitter bei abschwellendem Wasserstand. Soviel zur Theorie. 

Slowenien 2020
Schöner Fang einer Mamorata auf einen Red Spinner

Hospitalität

Nach etlichen Stunden am Wasser packt auch einen hartgesottenen Fliegenfischer mal der große Hunger. Wenn man, so wie wir, über eine geringe Ortskenntnis in Bezug auf Restaurants verfügt, bietet es sich an Einheimische nach Tipps zu fragen. So gelangt man oft zu sehr preiswerten Lokalen und wird von dem Charme der slowenischen Hospitalität bestochen.

Slowenien 2020
Trotz der guten Tarnung wurde diese Gespottet

Fazit: Slowenien besticht jedes mal aufs neue mit seiner Schönheit der Natur und vor allem mit der Qualität der slowenischen Gewässer. Dazu zählt natürlich die wunderschöne Soča. Aber nicht nur die Soča sollte intensiv fischereilich unter die Lupe genommen werden. Auch die Idricjia hat viel zu bieten und ist an Hochtagen weniger überlaufen. Aufgrund der weitläufigen Gewässerabschnitte findet auch ein Fliegenfischer, welcher die Abgeschiedenheit sucht, auch hier sein Idyll. Auch wir werden voraussichtlich nächstes Jahr in Slowenien wieder anzutreffen sein. Ihr könnt dazu auch unseren anderen Beitrag zu Slowenien lesen: Slowenien – 2019 In diesem Sinne Petri Heil und „thight lines“ von eurer Flyfishing Crew Bavaria.